Warum sollte man grüne Kartoffeln nicht essen?

Die Gefahr verbirgt sich in jedem Stück.

In grünen Kartoffeln gibt es einen hohen Inhalt von Solanin. Solanin ist ein Alkaloid, der natürlicherweise in Nachtschattengewächsenz. B. Kartoffeln, Tomaten, Paprikas oder Auberginen enthalten ist.

Gefährlicher Stoff Solanin

Kartoffeln werden grün, wenn ihre Knollen in Kontakt mit Licht kommen –  ob auf dem Feld, im Lager, in Einkaufsregalen oder zu Hause… Licht fördert Solanin. Diese Erscheinung erfolgt als eine Auswirkung der Bildung des Chlorophylles, des grünen Farbstoffes auf der Oberfläche von Kartoffeln. Das Chlorophyll ist sicher und in allen Pflanzen wie Salat oder Spinat usw. zu finden. Was aber die Kartoffelknollen betrifft, erfüllt es die gleiche Rolle wie ein Kanarienvogel in einer Bergwerkschacht – es ist eine Warnung. Bergmänner nutzten einen Kanarienvogel als einen Lebensindikator für Fall gefährliche Gasmengen. Wenn der Kanarienvogel stärbe, dann wussten die Bergmänner, dass es die höchste Zeit ist, die Schacht zu verlassen.  Ebenfalls wenn Kartoffeln grün geworden sind, ist das ein Merkmal dafür sie entweder sorgfältig abzuschneiden oder sie lieber zu liquidieren.

Kann man grüne Kartoffeln gefahrlos verspeisen

Solanin hat einen charakteristischen bitter-scharfen Geschmack. Hätten Sie mal grüne Kartoffeln probiert, merkten Sie wahrscheinlich eine seltsame scharfe Bitterkeit, die sich deutlich vom gewöhnlichen Kartoffelgeschmack unterscheidet. Solanin nimmt einen negativen Einfluss auf unser Verdauungs- und Nervensystem. Bei höheren Mengen kann Solanin eine Vergiftung verursachen, die durch Übelkeit, Durchfall, Erbrechen und Bauchschmerzen zu erkennen ist. Im Extremfall kann die Vergiftung durch Solanin bis zum Tode führen, obwohl es dazu ziemlich selten kommt.

Solanin ist resistent gegen eine übliche Wärmeverarbeitung der Kartoffeln. Bei der Chips- und Pommes-frites-Produktion untergeht dessen Konzentration nicht. Sie steigt sogar, weil der Wasserinhalt während des Bratens reduziert wird. Beim Kochen zieht Solanin teilweise aus Kartoffeln ins Wasser aus, was positiv ist. Wenn man ins Wasser zu Kartoffeln Essigsäure in der Konzentration von 0,3 % zugibt, wird dadurch der Solaningehalt in gekochten Kartoffeln bis um 85 % reduziert.

Trotz alledem ist Solanin für Kartoffeln sehr wichtig. Es ist ein Bestandteil des Schutzmechanismus bei Kartoffeln und anderen Nachtschattengewächsen. Er schützt sie vor Ungeziefer, Schimmelpilzen und Herbivoren.

 Kann man es essen?

 Grüne Kartoffeln stellen ein Risiko für unsere Gesundheit dar, deswegen ist es notwendig zu wissen, wie man mit ihnen umgehen soll. Vielleicht sind Sie der Meinung, dass die gefährlichen Stoffe durch das Abschneiden der grünen Kartoffelstücke beseitigt werden. Das ist aber keine ideale Lösung. Die Alkaloide können in die Tiefe der Kartoffelknollen eindringen. Nach dem Abschneiden der grünen Stücke werden also nicht alle gefährlichen Stoffe vollständig beseitigt. 

Falls Ihnen grüne Kartoffeln vorliegen und Sie brauchen sie zu nutzen, schälen Sie sie und schneiden Sie sorgfältig sämtliche grüne Stücke. Vorsicht, Keime auszustechen, reicht wirklich nicht! Das Wasser, in dem Kartoffeln gekocht wurden, gieβen Sie ab und nutzen Sie es nicht mehr. Beim Sieden wird die Giftmenge in Knollen deutlich reduziert.

Beim Einkaufen vermeiden Sie bitte grüne Kartoffeln. Lagern Sie Kartoffeln im Dunkeln, ideal in einem unserer Designsäcke. Ihre Kartoffeln bleiben dann lange frisch und es droht kein Grünwerden.